Kopfschmerzen

Allgemeines

In Deutschland leiden rund 54 Millionen Menschen zumindest zeitweise an Kopfschmerzen. Drei Prozent von ihnen klagen sogar an mehr als 15 Tagen im Monat über diese Beschwerden. Wichtig für eine adäquate Therapie ist dabei der jeweilige Schmerztyp.

Kopfschmerztypen

Im folgenden sind deshalb die unterschiedlichen Kopfschmerztypen kurz zusammengefasst.

Der "einfache" Kopfschmerz

Die einfachen, symptomatischen oder sekundären Kopfschmerzen sind in der Regel harmlos und werden von den Patienten selbst behandelt. Sie stellen sich in bestimmten Situationen ein, so dass eine direkte Ursache ausfindig zu machen ist: Übermüdung, Stress, ein zuviel an Nikotin oder Alkohol, zu wenig frische Luft, Infekte der oberen Luftwege u. ä. Die Schmerzen sind von Lokalisation und Charakter her individuell sehr unterschiedlich. Wird die Ursache behoben, verliert sich in der Regel auch der Kopfschmerz.

Frauenkopfschmerzen

Dieser Kopfschmerz wird zur Zeit intensiv erforscht. Denn die Schmerzforschung geht heute davon aus, dass es im Schmerzempfinden geschlechtsspezifische Unterschiede gibt: Frauen reagieren sensibler auf Schmerzen, nehmen diese früher wahr und versuchen sie bereits in einem früheren Stadium zu beeinflussen als Männer. Verantwortlich für das spezielle weibliche Schmerzempfinden ist das Zusammenspiel verschiedener Faktoren: am bedeutendsten scheint der weibliche Hormonhaushalt zu sein. Leiden Frauen wiederholt unter solchen Beschwerden, sollte deshalb der Hormonhaushalt überprüft werden.

Spannungskopfschmerz

Spannungskopfschmerzen sind primäre Kopfschmerzen, die episodisch oder chronisch vorkommen. Sie treten beidseitig auf, sind mittelschwer und besitzen einen dumpf-drückenden Charakter.

Muskuläre Verspannungen spielen bei der Entstehung vermutlich eine entscheidende Rolle. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.Neben Schmerzmitteln sind nicht-medikamentöse Maßnahmen wie Muskelentspannung nach Jacobson oder ein Spaziergang an der frischen Luft.

Migräne

Migräne zählt ebenfalls zu den primären Kopfschmerzen; sie macht sich aber anfallsartig als mäßiger bis starker Kopfschmerz bemerkbar und tritt überwiegend einseitig auf. Der Anfall beginnt häufig in der Nacht und dauert 4 bis 72 Stunden an.

Häufig stellen sich Begleitsymptome wie Übelkeit, Erbrechen, Sehstörungen sowie Lärm- und Lichtempfindlichkeit ein. Bei manchen Verlaufsformen kündigt sich die Attacke mit einer sogenannten "Aura" an. Frauen sind etwa dreimal häufiger betroffen als Männer. Bestimmte Situationen (Wetterwechsel, manche Nahrungsmittel, Stress u. a.), aber auch der weibliche Hormonzyklus können einen Migräneanfall "triggern".

Cluster-Kopfschmerz

Vom relativ seltenen Cluster-Kopfschmerz sind überwiegend Männer betroffen. Diese Schmerzen treten anfallsartig und streng einseitig - an immer derselben Seite - auf und haben einen bohrenden Charakter. Über die Entstehungsvorgänge existieren ähnlich wie bei der Migräne nur Hypothesen. Man vermutet gefäßbedingte oder neurogene Mechanismen.

Schmerzmittel-induzierter Kopfschmerz

Viele Patienten - vor allem weibliche, die in der Praxis wegen Dauerkopfschmerzen vorsprechen, leiden unter Schmerzmittel-induzierten Kopfschmerzen. Häufige, unkontrollierte Einnahme von rezeptfreien Schmerzmitteln ist meist die Ursache. Diese Schmerzen sind dumpf-drückend, beginnen bereits mit dem Aufwachen und halten den ganzen Tag an. Durch zu hohe Einnahme von Schmerzmitteln und den daraus entstehenden Abbauprodukten kann es zu neuerlichen Kopfschmerzen kommen.

Eine erfolgreiche Therapie kann deshalb nur aus einem konsequenten Entzug bestehen.

Therapiemöglichkeiten in der Naturheilkunde

1. Akupunktur
Akupunktur ist das Mittel der Wahl, wobei berücksichtigt werden muss, ob Ursache / Auslöser vom Nacken, Gefäß- oder Hormonsystem herrührt. Auch bei Wetterfühligkeit gibt es sehr gute/wirksame Akupunkturpunkte.

2. Atemtherapie

3. Ausleitende Verfahren
Hierbei werden Muskelverspannungen durch blutiges Schröpfen behandelt.

4. Autogenes Training
Kopfschmerzen lassen sich durch diese Methode sehr gut behandeln.

5. Bachblüten
Hier gute Erfolge mit Vine und Star of Bethlehem.

6. Eigenbluttherapie
Hier werden bestimmte Medikamente und Blut gemischt und in den Muskel gespritzt.

7. Ernährungstherapie
Umstellung auf Vollwertkost, Alkohol und andere Genussmittel sollten reduziert werden. Es sollte auch darauf geachtet werden, ob nach bestimmten Nahrungsmitteln Kopfschmerzen auftreten.

8. Heilfasten
Hierbei ist Vorsicht geboten, in den ersten drei Tagen können Kopfschmerzen verstärkt auftreten.

9. Homöopathie
Hier werden bestimmte homöopathische Mittel nach Menschentyp und Ernährung verordnet.

10. Manuelle Therapie
Hier werden bestimmte Eingriffe bei Blockierungen der Halswirbelsäule angewandt, durch Lösung dieser Blockaden kommt es zu Entspannung im Halswirbelsäulenbereich.

11. Neuraltherapie
Hierbei werden bestimmte Nervenpunkte oder Areale gespritzt und dadurch werden die Schmerzen behoben.

12. Ordnungstherapie
Das bedeutet Störfelder, wie z. B. Nasennebenhöhlen-Probleme, Psyche bei Verspannungen und seelischer Belastung, Zähne und Narben der Kopfhaut zu berücksichtigen aber auch familiäre Probleme, Partnerschaft, ungenügende Ablösung von den Eltern, aber auch die Auslösung der Migräne durch Kaffeegenuss.

13. Orthomolekulare Medizin
Wie z. B. Magnesium: es kann bei einem beginnendem Anfall eine Entspannungswirkung bringen.

14. Physikalische Therapie
Wie Hydrotherapie in Form von Fußgüssen, heiß-feuchte Nackenumschläge. Bewegungstherapie: Massagen können zur Besserung führen, doch auch hier können Schmerzen verstärkt werden.

15. Balneotherapie
Wobei Kuren im Mittel- und Hochgebirge oft ungünstig sind (Fön).

16. Phytotherapie
Es werden bestimmte pflanzliche Mittel zur Bekämpfung der Kopfschmerzen eingesetzt.

17. Progressive Relaxation nach Jacobson
Sie kann zur Minderung der Anspannung und Unruhe hilfreich sein.

18. Sauerstofftherapie / Ozontherapie
Diese werden erfolgreich bei Frauenzyklus-Kopfschmerzen und bei Wechseljahr-Migräne eingesetzt, es kann aber auch bei sogenannten Cluster-Kopfschmerzen eine sehr gute Verbesserung erbracht werden.

19. Symbioselenkung
Eine neue Wiederherstellung der Darmbakterien kann zur Minderung der Migräne führen. Auch die Häufigkeit und die Stärke der Migräne kann positiv beeinflusst werden.

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